1974 öff­ne­te das ers­te Wohn­haus der Lebens­hil­fe Neuss sei­ne Türen. Mit gro­ßem Enga­ge­ment und viel Hoff­nung setz­te der 1967 aus einer Eltern­in­itia­ti­ve gegrün­de­te Ver­ein hier­mit den Grund­stein für das umfas­sen­de Ange­bot, das die Lebens­hil­fe Neuss heu­te für Men­schen mit Teil­ha­be­ein­schrän­kun­gen bereit­hält. Aus einem ein­zel­nen Wohn­haus mit Drei­bett­zim­mern ent­wi­ckel­ten sich viel­ge­stal­ti­ge Wohn­of­fer­ten mit stän­dig ver­bes­ser­ten Stan­dards, dazu Kitas, Fami­li­en­zen­tren, offe­ne Jugend­ar­beit, viel­fäl­ti­ge ambu­lan­te Assis­tenz­diens­te, Freizeit- und Bil­dungs­pro­gram­me u. v. a. m.

 

Zahl­rei­che Gäs­te aus Poli­tik, Gesell­schaft und Nach­bar­schaft
50 Jah­re Wohn­an­ge­bo­te bei der Lebens­hil­fe Neuss – ein Jubi­lä­um, das am ver­gan­ge­nen Frei­tag mit gro­ßer Betei­li­gung aus Poli­tik, Gesell­schaft und Nach­bar­schaft gebüh­rend gefei­ert wur­de. In ihrer Eröff­nungs­re­de bedank­te sich Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de Ange­li­ka Quiring-Perl für den gro­ßen Zuspruch und die fort­wäh­ren­de Unter­stüt­zung. Susan­ne Bena­ry, ers­te stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­te­rin, unter­strich die Bedeu­tung der Lebens­hil­fe Neuss und ihrer Akti­vi­tä­ten beson­ders im Blick auf die kri­tisch betrach­te­te poli­ti­sche Ent­wick­lung. Auch der Land­rat Hans-Jürgen Pet­rausch­ke hob die Wich­tig­keit der­ar­ti­gen sozia­len Enga­ge­ments für die gesam­te Gesell­schaft her­vor und wies auf die Viel­zahl der Erfol­ge der Lebens­hil­fe Neuss hin. Corin­na Rulfs-Dreyer, Bereichs­lei­tung Woh­nen der Lebens­hil­fe Neuss, nahm ihre Anspra­che zum Anlass, die wich­tigs­ten Schrit­te in der Wohn­ent­wick­lung zu mar­kie­ren und die Hal­tung der Lebens­hil­fe Neuss zur Assis­tenz für ein selbst­be­stimm­tes Leben in den Mit­tel­punkt zu stel­len.

 

Ein Zuhau­se fin­den — sich sicher und gebor­gen füh­len 
Denn nicht nur die Aus­ge­stal­tung der Wohn­häu­ser hat sich ver­än­dert, son­dern eben­so der Anspruch. Woh­nen ist viel mehr als nur Unter­kunft und Ver­pfle­gung. Woh­nen bedeu­tet, zu Hau­se zu sein, sich sicher und gebor­gen zu füh­len. Dazu zählt, den pri­va­ten Wohn­be­reich gestal­ten zu kön­nen, den All­tag selbst­stän­dig zu bewäl­ti­gen, nach Wunsch für sich allein zu sein oder die Gemein­schaft ver­trau­ter Men­schen zu erfah­ren. Auch die eige­ne Frei­zeit aktiv zu gestal­ten, inner- und außer­halb des Wohn­be­reichs mit Ange­hö­ri­gen und Freund(inn)en zusam­men zu sein und neue Bekannt­schaf­ten zu machen, unter­mau­ert Wohn­qua­li­tät. Aus einem Wohn­haus mit Drei­bett­zim­mern sind Häu­ser der beson­de­ren Wohn­form ent­stan­den, die über Ein­zel­zim­mer mit eige­nem Bad, Grup­pen­räu­me und Frei­zeit­be­rei­che ver­fü­gen. Zudem ermög­li­chen ver­schie­de­ne Wohn­pro­jek­te und das Leben mit Assis­tenz in der eige­nen Woh­nung eine prä­zi­se Abstim­mung auf jewei­li­ge Bedürf­nis­se. Selbst­be­stimm­tes Woh­nen und geleb­te Inklu­si­on ste­hen im Vor­der­grund.

 

Büh­nen­pro­gramm und Begeg­nung
Im Wohn­haus Gna­den­tal, dem Nach­fol­ge­haus des ers­ten Wohn­hau­ses in Weck­ho­ven, wird die Ent­wick­lung anschau­lich. Eini­ge Gäs­te nutz­ten direkt die Gele­gen­heit, an einer Füh­rung durchs Haus teil­zu­neh­men. Ande­re hat­ten sich längst in Gesprä­chen gefun­den, in denen u. a. alte Geschich­te, fri­sche Ideen, eige­ne Erleb­nis­se und neue Vor­ha­ben zur Spra­che kamen. Har­ry Heib sorg­te mit Timo Baders musi­ka­li­scher Beglei­tung fürs Büh­nen­pro­gramm; Clown Wur­zel für wei­te­re Unter­hal­tung und viel Spaß in den Tisch­rei­hen und auf dem Gelän­de. Abküh­lung an die­sem war­men son­ni­gen Som­mer­tag gab es am Plansch­be­cken beim Entchen-Angeln wie am hoch­fre­quen­tier­ten Eis­wa­gen. Sonst kamen die Lecke­rei­en aus haus­ei­ge­ner Lebenshilfe-Küche: Vom Grill­buf­fet über die Obst­plat­te zur Kuchen­aus­wahl – für Genuss war man dank des eif­ri­gen Haus­wirt­schafts­teams breit und krea­tiv auf­ge­stellt. Das Enga­ge­ment der Mitarbeiter/-innen sowie Ehrenamtler/-innen zeig­te sich an vie­len Stel­len, ob in der Vor­be­rei­tung, im rei­bungs­lo­sen Ablauf, an den Stän­den, den Spiel­an­ge­bo­ten oder bei der Assis­tenz. Denn selbst­ver­ständ­lich stan­den an die­sem Tag die Bewohner/-innen im Fokus – in den Inhal­ten wie im Pro­gramm.

 

Beson­de­res High­light
Ein beson­de­res High­light bot zudem die frisch gefer­tig­te „Bank gegen Aus­gren­zung“, auf der die Gäs­te ger­ne fürs Foto­shoo­ting Platz nah­men – unter ihnen auch Kreis­di­rek­tor Dirk Brüg­ge, Simon Rock, MdL (Bünd­nis 90 / Die Grü­nen), Axel Stu­cke, Vor­sit­zen­der Stadt­ver­band CDU Neuss, Katha­ri­na Rein­hold, ers­te stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin, und Ste­phan Fal­ke, stell­ver­tre­ten­der Schul­lei­ter der Schu­le am Nord­park. Ein kla­res Votum für die Arbeit der Lebens­hil­fe Neuss – und ein deut­li­ches Zei­chen an die­sem Tag der Begeg­nung für eine inklu­si­ve Gesell­schaft. Und für eine Gemein­schaft, wie sie die Lebens­hil­fe Neuss pflegt.

 

(Bild­un­ter­schrift v.l.n.r.: Hans-Jürgen Pet­rausch­ke, Land­rat, Axel Stu­cke, Vor­sit­zen­der Stadt­ver­band CDU Neuss, Ange­li­ka Quiring-Perl, Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­de der Lebens­hil­fe Neuss, Win­fried Jan­ßen und Gesi­ne Eschen­burg, Geschäfts­füh­rer der Lebens­hil­fe Neuss, Katha­ri­na Rein­hold, ers­te stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin, Susan­ne Bena­ry, ers­te stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­te­rin, Simon Rock, MdL (Bünd­nis 90 / Die Grü­nen), Dirk Brüg­ge, Kreis­di­rek­tor)