Als „Hingucker und Hinsetzer“ betitelte Bürgermeister Reiner Breuer die Bank gegen Ausgrenzung, die er von der Lebenshilfe Neuss als Geschenk entgegennahm und die jetzt fest im Stadtbild verankert ist. Rechts vor dem RomaNEum bietet sie Platz; dies für Menschen mit Respekt und Toleranz. Denn auf ihr prangt eine klare Botschaft: „Kein Platz für Ausgrenzung!“ steht über einer ausgesparten, zum Hinsetzen fehlenden Sitzfläche.
„Die Bank ist ein weiteres wichtiges Zeichen für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Ausgrenzung“, betonte Angelika Quiring-Perl, Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe Neuss gGmbH bei der feierlichen Übergabe, deren Wichtigkeit auch Geschäftsführerin Gesine Eschenburg unterstrich. Beide dankten der Stadt für die Wahl des zentralen Standorts. Hier sei eine Stelle gefunden worden, an der sich viele verschiedene Menschen begegnen und austauschen. Diejenigen, die das RomaNEum mit seinen vielfältigen Angeboten besuchten, aber auch solche, die aus den vielfältigsten Gründen in der Stadt unterwegs seien. Denn Ausgrenzung geht alle an – und ist mehr und mehr ein Thema der Zeit. Betroffen seien Menschen mit Behinderung ebenso wie alte, obdachlose, arme oder ausländische Mitbürger/-innen. Was mit kleinen versteckten Pöbeleien und ignorantem Verhalten beginne, reiche schnell bis hin zu schweren verbalen wie körperlichen Angriffen. Dies passiere tagtäglich und mitten unter uns. Umso wichtiger sei es, Flagge für Offenheit und Vielfalt zu zeigen.
Symbol für eine vielfältige und offene Gesellschaft
Daher nahm die Lebenshilfe Neuss gGmbH als Tochter des fast 60 Jahre alten Lebenshilfe Neuss Vereins ihr 10-jähriges Bestehen zum Anlass, die Bank fertigen zu lassen. Die Produktion lief über die Schreinerei DeinWerk gGmbH – eine Werkstatt, in der Menschen mit psychischen Behinderungen beschäftigt sind. Die symbolische Übergabe an die Stadt erfolgte im Beisein des Beigeordneten Holger Lachmann, der Vorsitzenden des Inklusionsbeirats Cornelia Broch (GWN), der Sozialamtsleiterin Stefanie Staar sowie Mitgliedern des Aufsichtsrates und Bereichsleitungen der gGmbH. Auch der Lebenshilfe-Rat war vor Ort, der sich als Selbstvertreter-Organ aktiv für Menschen mit geistigen Behinderungen und ihre Rechte einsetzt; dies seit längerer Zeit auch im politischen Geschehen.
So ist die Bank ein Hingucker, aber auch ein starkes Symbol für gelebte Teilhabe. „Sie ist nicht nur ein Geschenk für die Stadt Neuss“, bedankte sich Bürgermeister Reiner Breuer bei der Lebenshilfe Neuss, „sondern ein Geschenk für alle Bürgerinnen und Bürger.“