Gemeinwesen

Grundlegendes Arbeitsprinzip sozialer Arbeit

Das Fach­le­xi­kon der sozia­len Arbeit des Deut­schen Ver­eins für öffent­li­che und pri­va­te Für­sor­ge defi­niert Gemein­we­sen­ar­beit als eine sozi­al­räum­li­che Stra­te­gie, die sich ganz­heit­lich auf ein Quar­tier, einen Stadt­teil und nicht päd­ago­gisch auf ein­zel­ne Indi­vi­du­en rich­tet. Sie arbei­tet mit den Res­sour­cen des Stadt­teils und sei­ner Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner, um sei­ne Defi­zi­te auf­zu­he­ben.

Dabei wird in der Fach­welt Gemein­we­sen­ar­beit  neben der sozia­len Grup­pen­ar­beit und der Ein­zel­fall­hil­fe als eine der drei grund­le­gen­den Arbeits­prin­zi­pi­en der Sozia­len Arbeit bezeich­net. Sie nimmt Sozi­al­räu­me (Nach­bar­schaf­ten, Stadt­tei­le und Gemein­den) zum Gegen­stand sozia­ler Inter­ven­ti­on und ist – im Gegen­satz z.B. zu Bür­ger­initia­ti­ven – eine Tätig­keit von pro­fes­sio­nel­len, dafür bezahl­ten Fach­kräf­ten.

Sie setzt an den Fähig­kei­ten der Men­schen an und nicht an ihren Defi­zi­ten. Ihr Ziel ist die Ver­bes­se­rung der Lebens­be­din­gun­gen der Men­schen im Wohn­ge­biet, vor allem der benach­tei­lig­ten Bevöl­ke­rungs­grup­pen.

Hier­zu gehö­ren vie­ler­orts auch Men­schen mit Behin­de­run­gen bzw. ihre Fami­li­en. Denn Fami­li­en mit behin­der­ten Ange­hö­ri­gen befin­den sich auch heu­te noch in einer star­ken Belas­tungs­si­tua­ti­on, die gekenn­zeich­net ist durch eine ver­än­der­te Lebens­pla­nung der Fami­lie bzw. die Ver­ar­bei­tung der Behin­de­rung. Vie­le Fami­li­en gera­ten dadurch in eine sozia­le Iso­la­ti­on. Es fällt oft­mals schwer, neben den Auf­ga­ben der Pfle­ge und Betreu­ung des behin­der­ten Ange­hö­ri­gen, eige­ne per­sön­li­che und beruf­li­che Inter­es­sen bzw. Pflich­ten wahr­zu­neh­men.

Trotz des zum 1. Juli 2001 in Kraft getre­te­nen »Rech­tes
zur … Teil­ha­be behin­der­ter Men­schen« (SGB IX) ist auch die Inte­gra­ti­on für Men­schen mit Behin­de­rung selbst in das gesell­schaft­li­che Leben nach wie vor sehr schwie­rig. Noch immer sto­ßen Men­schen mit Behin­de­rung auf Ableh­nung bei dem Ver­such, sich am gesell­schaft­li­chen Leben zu betei­li­gen, am häu­figs­ten aller­dings erle­ben sie eine Unsi­cher­heit im Umgang mit ihnen.

Es ist ein­leuch­tend, dass der Weg zu gegen­sei­ti­ger Akzep­tanz und zu einer mög­li­chen Part­ner­schaft umso erfolg­rei­cher ist, je näher man mit­ein­an­der in Bezie­hung tritt. Aus die­sem Grun­de sol­len Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen wer­den, die eine lebens­na­he Unter­stüt­zung von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung bie­ten kön­nen. So kön­nen alle Betei­lig­ten unter­schied­li­chen Alters kon­kret erle­ben, dass es nor­mal ist ver­schie­den zu sein und kön­nen trotz unter­schied­li­cher Kom­pe­ten­zen gleich­be­rech­tigt mit­ein­an­der leben ler­nen. Tole­ranz und Ach­tung vor dem ande­ren ent­wi­ckeln sich so selbst­ver­ständ­lich.

Engagements der Lebenshilfe Neuss im Rahmen der Gemeinwesenarbeit

Aus die­sen Grün­den enga­giert sich die Lebens­hil­fe Neuss e.V. in ver­schie­de­ner Hin­sicht im Rah­men des Gemein­we­sens, ins­be­son­de­re in den Bereichen/Projekten:

  • Martin-Luther-Haus
  • Kinder- und Jugend­zen­trum Aller­hei­li­gen
  • Fami­li­en­zen­trum Son­nen­blu­me
  • Fami­li­en­zen­trum Am Bald­hof
  • Fami­li­en­zen­trum Mari­en­burg
  • Fami­li­en­zen­trum Hamm­feld

Martin-Luther-Haus

Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen leben oft neben­ein­an­der her und begeg­nen sich viel zu sel­ten. Die Fol­gen sind häu­fig Unsi­cher­hei­ten im Umgang mit­ein­an­der.

Mit dem Pro­jekt »Martin-Luther-Haus« schafft die Lebens­hil­fe Neuss e.V. in Koope­ra­ti­on mit der evan­ge­li­schen Chris­tus­kir­chen­ge­mein­de eine Ver­bin­dung, um Kon­tak­te zwi­schen Men­schen mit und ohne Behin­de­rung zu ermög­li­chen.

Schon lan­ge gibt es Ver­bin­dun­gen die­ser Art: seit über 40 Jah­ren tref­fen sich Men­schen mit und ohne Behin­de­run­gen in den Neus­ser Pfar­ren Pius und Ein­stein.

Ange­bo­te der Lebens­hil­fe Neuss e.V. und ins­be­son­de­re der »Offe­nen Hil­fen« fin­den statt im Martin-Luther-Haus auf der Dru­su­s­al­lee 63 in der Neus­ser Innen­stadt. Eini­ge davon wer­den im Lau­fe eines Jah­res gemein­sam mit den ehren­amt­li­chen und haupt­amt­li­chen Mitarbeitern/innen der Chris­tus­kir­chen­ge­mein­de durch­ge­führt:

  • Inte­gra­ti­ves Internet-Café,
  • Dis­co im Jugend­zen­trum »Upsi­de Down«,
  • Sin­gle­par­ty im Upsi­de Down,
  • Inte­gra­ti­ve Kar­ne­vals­sit­zung »Jeck op Jecke­rei«,
  • Spie­le­nach­mit­tag für Kin­der und Jugend­li­che,
  • Gemein­de­fes­te,
  • Advent­nach­mit­tag,
  • sons­ti­ge ein­ma­li­ge Aktio­nen.

Vie­le Grup­pen tref­fen sich dar­über hin­aus in den Räu­men des Martin-Luther-Hauses und im Café F(l)air zum Brun­chen, Sin­gen, Bas­teln und Reden. Auch meh­re­re Nachmittags-Betreuungsgruppen für inte­gra­tiv beschul­te Kin­der wer­den hier ange­bo­ten.

Im »inte­gra­ti­ven Freun­des­kreis«, der sich regel­mä­ßig zum Aus­tausch und zur Pla­nung von Akti­vi­tä­ten trifft, wird die gemein­sa­me Arbeit geplant. Wenn Sie Inter­es­se haben, hier aktiv zu wer­den, dann laden wir Sie ger­ne zu den Tref­fen ein. Die Ter­mi­ne erfah­ren Sie über die »Offe­nen Hil­fen« oder im Pro­gramm.

Kinder- und Jugendzentrum Allerheiligen

Im März 2013 hat die Lebens­hil­fe Neuss ein Kinder- und Jugend­zen­trum sowie eine inte­gra­ti­ve Tages­ein­rich­tung für Kin­der in einem Neu­bau in Neuss-Allerheiligen eröff­net. In der Tages­ein­rich­tung für Kin­der wer­den in vier Grup­pen ins­ge­samt ca. 80 Kin­der betreut. Auf­ge­nom­men wer­den Kin­der ab zwei Jah­ren bis zur Ein­schu­lung. Kin­der mit und ohne Behin­de­rung kön­nen hier gemein­sam betreut wer­den.

Bei der Kinder- und Jugend­ein­rich­tung han­delt es sich um eine »Offe­ne Tür«, die für die Kin­der und Jugend­li­chen des Stadt­teils zur Ver­fü­gung steht. Die Öff­nungs­zeit erstreckt sich auf fünf Tage in der Woche und Ein­zel­ver­an­stal­tun­gen an den Wochen­en­den.

Die Räum­lich­kei­ten der Kinder- und Jugend­ein­rich­tung ste­hen für den Stadt­teil auch zur Durch­füh­rung von Jugend­ver­bands­ar­beit sowie ande­ren Ver­an­stal­tun­gen nach Rück­spra­che mit der Ein­rich­tungs­lei­tung zur Ver­fü­gung (Tel.: 02137  7 86 40 01).

Lebenshilfe-Familienzentrum Sonnenblume

Infor­ma­tio­nen zum Fami­li­en­zen­trum fin­den Sie auf der Home­page des Fami­li­en­zen­trums.

Lebenshilfe-Familienzentrum Am Baldhof

Infor­ma­tio­nen zum Fami­li­en­zen­trum fin­den Sie auf der Home­page des Fami­li­en­zen­trums.

Lebenshilfe-Familienzentrum Marienburg

Infor­ma­tio­nen zum Fami­li­en­zen­trum fin­den Sie auf der Home­page des Fami­li­en­zen­trums.

Lebenshilfe-Familienzentrum Hammfeld

Infor­ma­tio­nen zum Fami­li­en­zen­trum fin­den Sie auf der Home­page des Fami­li­en­zen­trums.