Ehrung des lang­jäh­ri­gen Lebenshilfe-Geschäftsführers Win­fried Jan­ßen
Über 36 Jah­re enga­gier­te er sich für die Lebens­hil­fe Neuss: Zum 31. Janu­ar ver­lässt Geschäfts­füh­rer Win­fried Jan­ßen das gemein­nüt­zi­ge Unter­neh­men und zieht sich in den Ruhe­stand zurück. Unter gro­ßem Zuspruch von Gäs­ten aus Poli­tik, Gesell­schaft und Ver­bän­den sowie der Lebens­hil­fe wur­de er fei­er­lich im Neus­ser Holi­day Inn ver­ab­schie­det; mit dabei u. a. Land­rat Hans-Jürgen Pet­rausch­ke, stell­ver­tre­ten­de Land­rä­tin Katha­ri­na Rein­hold, Kreis­di­rek­tor Dirk Brüg­ge, Bun­des­tags­mit­glie­der Her­mann Grö­he (CDU) und Dani­el Rin­kert (SPD) sowie die Kreis­grup­pen­ge­schäfts­füh­re­rin des Pari­tä­ti­schen Bar­ba­ra Shah­baz und AWO-Geschäftsführer Bülent Öztas.

„Du warst echt und du warst spür­bar“, hob Susan­ne Bena­ry, stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­te­rin der Stadt Neuss (GRÜ­NE), sei­ne Arbeit und das jah­re­lan­ge gemein­sa­me Wir­ken in ver­schie­de­nen Arbeits­krei­sen her­vor. Ihr Blick rich­te­te sich auf die vie­len „Kämp­fe“, die er für Men­schen mit Behin­de­run­gen aus­ge­tra­gen hat; „ein Lebens­werk“, das Akzen­te setz­te.

Wachs­tum ent­schei­dend mit­ge­prägt
Sie schloss an die Reden von Ange­li­ka Quiring-Perl, Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­den der Lebens­hil­fe Neuss, und Geschäfts­füh­re­rin Gesi­ne Eschen­burg an, die die Erfolgs­ge­schich­te des Unter­neh­mens deut­lich mit sei­ner Arbeit ver­knüpf­ten. Als Wohn­haus­lei­tung kam er am 1. Janu­ar 1989 ins Wohn­haus Furth. Knapp 35 Mitarbeiter/-innen zähl­te die Lebens­hil­fe Neuss zu die­sem Zeit­punkt. „Heu­te ver­lässt er ein Unter­neh­men, in dem sich rund 650 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter tag­täg­lich in allen wich­ti­gen Lebens­be­lan­gen für Men­schen mit Behin­de­run­gen ein­set­zen“, so Eschen­burg. Neben wei­te­ren Wohn­häu­sern und Außen­wohn­grup­pen sowie einem Kinder- und Jugend­haus kamen der Pfle­ge­dienst, sie­ben Kitas und Fami­li­en­zen­tren, das Ambu­lant Unter­stütz­te Woh­nen, das Lebenshilfe-Center, das Kinder- und Jugend­zen­trum, die Offe­nen Hil­fen und vie­les mehr dazu. Mei­len­stei­ne wur­den gesetzt – für die Lebens­hil­fe und für selbst­be­stimm­tes Leben von Men­schen mit geis­ti­ger Behin­de­rung.

Wür­di­gung als Initia­tor und Wei­chen­stel­ler
„Sie haben Ver­ant­wor­tung über­nom­men“, so Gesi­ne Eschen­burg, die seit 2014 mit ihm und ab Febru­ar allein die Geschäf­te der Lebens­hil­fe Neuss gGmbH führt, die der Auf­sicht des 1967 gegrün­de­ten Ver­eins unter­lie­gen. Dafür bedank­te sie sich im Namen des gesam­ten Unter­neh­mens und aller Mitarbeiter/-innen.

Sein Weg habe ihn von der Wohn­haus­lei­tung über die päd­ago­gi­sche Lei­tung der Wohn­häu­ser und Außen­grup­pen zur Betriebs­lei­tung bis in die Füh­rungs­spit­ze kon­se­quent vor­an­ge­bracht. Zu Beginn anvi­siert habe er die­se Kar­rie­re nicht, so Win­fried Jan­ßen selbst. „Man hat mich manch­mal gezo­gen“, sagt der heu­te 65-Jährige. „Die Zeit hat es mit sich gebracht.“

Als Visio­när und Prag­ma­ti­ker bezeich­ne­ten ihn die Festredner/-innen; und als einen Men­schen­freund. Sei­ne Freu­de, mit Men­schen zu arbei­ten und sei­nen Respekt, den er allen Men­schen ent­ge­gen­brin­ge, sei­en Mar­ken­zei­chen. Als Frie­dens­mensch beti­tel­te ihn Land­rat Hans-Jürgen Pet­rausch­ke, der sich eben­so am Red­ner­pult bei Win­fried Jan­ßen für sei­ne Leis­tun­gen und das gro­ße sozia­le Enga­ge­ment bedank­te.

Sil­ber­ne Ehren­na­del
Mecht­hild Thamm, Fach­grup­pen­lei­te­rin des Pari­tä­ti­schen NRW, stell­te Jan­ßens Fach­kom­pe­tenz in der Gre­mi­en­ar­beit und sei­ne Fähig­keit zur Kon­flikt­lö­sung her­aus. „In der Sache hart, mit den Men­schen freund­lich“, brach­te sie es auf den Punkt. Als Aner­ken­nung erhielt er die sil­ber­ne Ehren­na­del, die Kreis­grup­pen­ge­schäfts­füh­re­rin Bar­ba­ra Shah­baz ihm auf der Fei­er ansteck­te.

Ein Exot sei er anfangs gewe­sen, so Win­fried Jan­ßen. Ein jun­ger diplo­mier­ter Sozi­al­päd­ago­ge, grad 29 Jah­re alt, mit Taten­drang und Men­schen­lie­be – und Blick auf das, was in den ers­ten Jah­ren für Inte­gra­ti­on, spä­ter für geleb­te Inklu­si­on zu schaf­fen sei. „Ich woll­te was Sinn­vol­les tun, krea­tiv sein kön­nen und mit Men­schen zu tun haben.“ Das ist ihm gelun­gen, wie der gro­ße Zuspruch auf der Ver­ab­schie­dung deut­lich zeig­te.