Natalie Dedreux (19) aus Köln hat geschafft, was nur wenigen gelingt. Die junge Frau mit Down-Syndrom beeindruckte Bundeskanzlerin Angela Merkel und Millionen Zuschauer am Fernseher. In der ARD-Sendung Wahlarena am 11. September 2017 wollte sie von der Kanzlerin wissen: „Wieso darf man Babys mit Down-Syndrom bis kurz vor der Geburt noch abtreiben? Ich finde es politisch nicht gut. Dieses Thema ist mir wichtig: Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!“
Der mutige Auftritt berührte das Publikum und die Kanzlerin gleichermaßen. Am Ende ihrer sehr persönlichen Antwort bestärkte Angela Merkel die Fragestellerin: „Es steckt so viel in jedem, jeder kann etwas beitragen. Danke, dass Sie heute hier sind.“
Auch in den sozialen Netzwerken und in der Presse wurde der Diskussionsbeitrag der Kölnerin, die Autorin bei „Ohrenkuss“ ist – einem Magazin, für das ausschließlich Menschen mit Down-Syndrom schreiben – im Nachgang mit großem Zuspruch behandelt.
Jetzt würdigt die Bundesvereinigung der Lebenshilfe die engagierte junge Frau mit ihrem Medienpreis BOBBY. „Natalie Dedreux ist zu einer starken Stimme, zu einer Botschafterin für Menschen mit Behinderung geworden. Selbstbewusst fordert sie ein, dass Menschen mit Behinderung am Leben teilhaben und anerkannt werden wollen“, so Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe (MdB und Bundesministerin a.D.). „Menschen wie Natalie Dedreux müssen in den Medien noch viel, viel sichtbarer werden. Das würde Eltern Mut machen, ein Kind mit Behinderung großzuziehen. Die Gesellschaft muss solche Familien unterstützen, sonst führt die Angst der Eltern zu weiteren Abtreibungen von Menschen wie Natalie Dedreux.“
Der BOBBY wird Natalie Dedreux am 13. März in Berlin beim Parlamentarischen Abend der Bundesvereinigung Lebenshilfe verliehen. Dort hat sie die Möglichkeit, ihre eindringliche Botschaft vor zahlreichen Abgeordneten des Bundestages zu wiederholen.
Hier finden Sie den Mitschnitt zur Wahlsendung: ARD-Auftritt von Natalie Dedreux und die Kanzlerin-Antwort
Hier finden Sie weitere Infos in Leichter Sprache zum Thema: Das Anliegen von Natalie Dedreux auf touchdown21