Sie hat­te eine Vor­rei­ter­funk­ti­on – in der Stadt genau­so wie in der Neus­ser Lebens­hil­fe. Mit ihr wur­de die ers­te inte­gra­ti­ve Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung in Neuss errich­tet: Am 1. Sep­tem­ber 1998 öff­ne­te die Kita „Son­nen­blu­me“ in Grim­ling­hau­sen ihre Türen. Gebaut wur­de sie von der Stadt Neuss in Trä­ger­schaft der Neus­ser Lebens­hil­fe. 20 Jah­re ist dies her und der Anfang damals war kein leich­ter. Gestar­tet wur­de in drei Grup­pen, zwei inte­gra­ti­ve und eine Regel­grup­pe. Doch die für dama­li­ge Ver­hält­nis­se unge­wöhn­li­che inklu­si­ve Zusam­men­stel­lung aus Kin­dern ver­schie­de­ner Kul­tu­ren sowie mit und ohne Behin­de­rung gestal­te­te die Akzep­tanz schwie­rig. Erst die akti­ve Ver­net­zung und Zusam­men­ar­beit mit orts­an­säs­si­gen Ver­ei­nen und Orga­ni­sa­tio­nen sowie umfang­rei­che Betei­li­gun­gen am Dorf­le­ben konn­ten die Vor­be­hal­te abbau­en. Das Ver­trau­en in die fach­kun­di­ge päd­ago­gi­sche Arbeit der Lebenshilfe-Kita stieg und nach weni­gen Mona­ten füll­te sich die War­te­lis­te auf mehr als 100 Kin­der.

Mitt­ler­wei­le hat sich die Kita „Son­nen­blu­me“ zum zer­ti­fi­zier­ten Fami­li­en­zen­trum mit vier inklu­si­ven Grup­pen und einer moder­nen Mehr­zweck­hal­le für Bewegungs‑, Kurs- und Ver­an­stal­tungs­an­ge­bo­te ent­wi­ckelt, mit dem Auf­trag, für Kin­der, Eltern und Fami­li­en Ange­bo­te einer leicht zugäng­li­chen Unter­stüt­zung und För­de­rung zu offe­rie­ren. Sie fun­giert als zen­tra­ler Anlauf­punkt für Fami­li­en im Stadt­teil in einem Netz­werk, das Kin­der indi­vi­du­ell för­dert sowie Fami­li­en umfas­send berät und unter­stützt. Das Fami­li­en­zen­trum ver­folgt das Ziel der Zusam­men­füh­rung von Bil­dung, Erzie­hung und Betreu­ung. Das selbst­ver­ständ­li­che Mit­ein­an­der von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung zeich­net die „Son­nen­blu­me“, die nun­mehr eine von 7 inklu­si­ven Kitas der Neus­ser Lebens­hil­fe (davon 3 Fami­li­en­zen­tren) dar­stellt, aus.

20 Jah­re inklu­si­ve Kita und 10 Jah­re Fami­li­en­zen­trum, das sahen nicht nur die rund 250 Besu­che­rin­nen und Besu­cher als Grund zum Fei­ern. Auch vie­le pro­mi­nen­te Gäs­te aus Stadt, Ver­wal­tung und Poli­tik, kamen an die Jakob-Herbert-Str. 12, unter ihnen Her­mann Grö­he (MdB), Sven Schüm­ann (Ers­ter stell­ver­tre­ten­der Bür­ger­meis­ter) und Gise­la Hohl­mann (Zwei­te stell­ver­tre­ten­de Bür­ger­meis­te­rin). Land­rat Hans-Jürgen Pet­rausch­ke beton­te die wert­vol­le Arbeit, die die Lebens­hil­fe für Inte­gra­ti­on und Fami­lie leis­te und rief – in Anleh­nung an den pro­gramm­stel­len­den „Köl­ner Spiele­cir­cus“ – zur Ver­stär­kung all­ge­mein zum sozia­len und poli­ti­schen Enga­ge­ment auf.