Nicht jede/r weiß sofort, wel­cher Beruf der pas­sen­de ist. Manch­mal sind es neue Erfah­run­gen, ande­re Kon­tak­te oder beson­de­re Lebens­er­eig­nis­se, die den Wunsch zur Umori­en­tie­rung nach sich zie­hen. Die Lebens­hil­fe Neuss bie­tet vie­le Mög­lich­kei­ten des Quer­ein­stiegs, um Kom­pe­ten­zen aus Wirt­schaft, Sozi­al­we­sen oder Hand­werk in neu­en Berufs­fel­dern zu nut­zen. Zudem för­dert sie berufs­be­glei­ten­de Nach­qua­li­fi­zie­run­gen zur Fach­kraft. So kön­nen sich in einem neu­en Ange­bot Quereinsteiger/-innen über die Q‑Klasse in Fest­an­stel­lung zum/r Heilerziehungspfleger/-in fort­bil­den.

Kar­rie­re­fort­schritt trotz gefüll­tem Ter­min­ka­len­der – berufs­be­glei­ten­de Wei­ter­bil­dungs­pro­gram­me erle­ben einen Auf­schwung. Ein sol­ches Ange­bot ist die Q‑Klasse vom Hephata-Berufskolleg, das die Lebens­hil­fe Neuss ihren Mitarbeiter(inne)n offe­riert. In einer 3‑jährigen Wei­ter­bil­dung kann neben der aktu­el­len Tätig­keit der Berufs­ab­schluss Hei­ler­zie­hungs­pfle­ger nach­ge­holt wer­den. An zwei Tagen der Woche wird dafür die Schul­bank gedrückt.

Indi­vi­du­el­le Wei­ter­bil­dung
„Mei­ne Vor­ge­setz­te hat mir die Q‑Klasse vor­ge­schla­gen“, erklärt Flo­ri­an Kauf­er, Mit­ar­bei­ter im Wohn­pro­jekt Wei­ßen­ber­ger Weg. Hier ist er 30 Stun­den pro Woche im Ein­satz, um Men­schen mit vor­wie­gend geis­ti­ger Behin­de­rung Assis­tenz für ein selb­stän­di­ges Leben in eige­ner Woh­nung zu ermög­li­chen. Das Ange­bot, sein Poten­zi­al wei­ter aus­zu­schöp­fen, hat er dan­kend ange­nom­men. Seit August 2023 ist er dabei und hat bereits eini­ges dazu­ge­lernt. „Man braucht schon Aus­dau­er“, sagt Kauf­er. Aber an Moti­va­ti­on man­gelt es ihm nicht, die beruf­li­chen Per­spek­ti­ven spor­nen ihn an. Die För­de­rung durch die Lebens­hil­fe eben­so: Einen Schul­tag zahlt die­se als vol­len Arbeits­tag. Zudem sind Rück­halt und Unter­stüt­zung im Team sehr groß, so wer­den bei­spiels­wei­se bei allen Dienst­pla­nun­gen Schul­zei­ten und Klau­su­ren berück­sich­tigt. Für fach­li­che Beglei­tung und Rück­fra­gen kann er sich auf die brei­te Kom­pe­tenz des gesam­ten Unter­neh­mens stüt­zen. Neben der För­de­rung bewer­tet er auch die Schul­pra­xis posi­tiv: „Die Lehr­kräf­te sind eben­so wohl­wol­lend“, sagt Kauf­er. „Sie wis­sen, dass die Zeit neben der Arbeit begrenzt ist.“

Mit 15 ande­ren ist er in der Q‑Klasse, sein Team­kol­le­ge Domi­nik Riera-Moll gehört dazu. Das Alter der Mitschüler/-innen ist von Mit­te 20 bis Mit­te 50 gut gemischt. Trotz Orga­ni­sa­ti­ons­auf­wand ist sein Fazit klar eine Wei­ter­emp­feh­lung. Denn Flo­ri­an Kauf­er schätzt den fach­li­chen Aus­tausch wie den Zuge­winn – und die neue Kar­rie­re­chan­ce!