Als Ersatz für ein in die Jah­re gekom­me­nes Wohn­haus in Weck­ho­ven plant die Lebens­hil­fe Neuss jetzt einen Neu­bau an der Sophien­stra­ße. Ins­ge­samt 24 Men­schen mit geis­ti­gen Behin­de­run­gen sol­len dort ihr Zuhau­se fin­den. »Der Stand­ort in Gna­den­tal ist für uns ide­al«, betont Ange­li­ka Quiring-Perl, Vor­sit­zen­de des Lebens­hil­fe Neuss e.V., der die­ses Pro­jekt rea­li­sie­ren möch­te. Die Bewoh­ne­rIn­nen könn­ten sich zum einen in den Stadt­teil inte­grie­ren, zum ande­ren sei­en aber auch die ÖPNV-Anbindungen sehr gut, um z.B. das Lebenshilfe-Center in der Innen­stadt zu errei­chen. Mit dem Neu­bau­pro­jekt sei es mög­lich, den Men­schen ange­mes­se­ne Lebens­be­din­gun­gen zu ermög­li­chen. »Dafür geben wir ein Haus – übri­gens unser ers­tes; es ist schon seit mehr als 40 Jah­ren in Betrieb – auf. Am dor­ti­gen Stand­ort ließ sich kein Ersatz rea­li­sie­ren«, so Quiring-Perl wei­ter. Die Bewoh­ne­rIn­nen sei­en in Weck­ho­ven gut ver­netzt. So sei­en eini­ge vie­le Jah­re sehr aktiv bei den Schüt­zen gewe­sen – ein The­ma, das in Gna­den­tal zwei­fel­los posi­tiv auf­ge­nom­men wer­de. Nach­dem Pla­nungs­aus­schuss und Rat dem Vor­ha­ben ihr ein­stim­mi­ges posi­ti­ves Votum gege­ben haben, freue sich die Lebens­hil­fe nun dar­auf, das Pro­jekt öffent­lich – ins­be­son­de­re auch den Nach­barn – vor­zu­stel­len.

Zu den bau­li­chen Gege­ben­hei­ten erläu­tert der stell­ver­tre­ten­de Ver­eins­vor­sit­zen­de Karl­heinz Irnich: »Auf der vor­han­de­nen Brach­flä­che wird ein zwei­ge­schos­si­ges Gebäu­de errich­tet, das sich gut in das Umfeld ein­fügt.« Die Fas­sa­de wer­de in Rich­tung der Wohn­be­bau­ung durch­bro­chen sein, so dass das Haus nicht mas­sig wir­ke. Die Sophien­stra­ße wer­de Sack­gas­se blei­ben und das Haus ver­fü­ge über zehn Stell­plät­ze für Mit­ar­bei­ter und Gäs­te. Eine ver­kehr­li­che Mehr­be­las­tung sei jedoch nicht zu erwar­ten, da die zukünf­ti­gen Nut­ze­rIn­nen kei­ne Autos besit­zen. Die angren­zen­den Spiel­flä­chen sei­en von der Bau­maß­nah­me nicht betrof­fen.

Die Bewoh­ne­rIn­nen fin­den ihre neue Hei­mat in drei Wohn­grup­pen zu je acht Mit­glie­dern. Jeder bekom­me ein eige­nes Zim­mer, dazu jede Grup­pe einen Gemein­schafts­raum und eine Küche. Der über­wie­gen­de Teil wird tags­über sei­ner Arbeit bei den Gemein­nüt­zi­gen Werk­stät­ten nach­ge­hen. Für eini­ge Rent­ner gibt es zusätz­li­che Räu­me für sinn­vol­le Beschäf­ti­gun­gen am Tage.

»Wie auch in unse­ren ande­ren Ein­rich­tun­gen, stre­ben wir ein gutes nach­bar­schaft­li­ches Mit­ein­an­der an. Die enge Ver­net­zung von Bewoh­ne­rIn­nen und Mit­ar­bei­te­rIn­nen bedeu­tet für uns ein Stück geleb­te Inklu­si­on«, so Quiring-Perl und Irnich abschlie­ßend. Für Mai sei eine Ver­an­stal­tung in Gna­den­tal geplant, in der Nach­barn und inter­es­sier­te Bür­ge­rIn­nen wei­ter infor­miert wer­den.